Bildschirmarbeitsplatz
Definition:
Ein Bildschirmarbeitsplatz ist ein Arbeitsplatz, an dem die Haupttätigkeit mit Hilfe eines elektronischen Bildschirms (Monitor) erfolgt. Typische Bildschirmarbeitsplätze finden sich in Büros, Homeoffices, Callcentern, Kontrollräumen und anderen Arbeitsumgebungen, in denen Computer, Laptops oder andere bildschirmbasierte Geräte genutzt werden. Der Begriff umfasst sowohl die technische Ausstattung als auch die ergonomische und organisatorische Gestaltung des Arbeitsplatzes.
Funktion und Bedeutung:
Bildschirmarbeitsplätze sind zentral für die moderne Arbeitswelt und ermöglichen die Bearbeitung von digitalen Dokumenten, Kommunikation, Datenverarbeitung und viele weitere Aufgaben. Sie bieten Flexibilität, Effizienz und Zugang zu digitalen Arbeitsmitteln. Gleichzeitig stellen sie besondere Anforderungen an die Ergonomie und die Gesundheit der Beschäftigten, da langes Arbeiten am Bildschirm zu Beschwerden wie Augenbelastung, Verspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen führen kann. Eine optimale Gestaltung des Bildschirmarbeitsplatzes trägt zur Leistungsfähigkeit, Motivation und zum Wohlbefinden der Mitarbeiter bei.
Gestaltung und Komponenten:
Die Gestaltung eines Bildschirmarbeitsplatzes folgt ergonomischen und arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben, um Belastungen zu minimieren und die Produktivität zu fördern. Wichtige Komponenten sind:
- Technische Ausstattung:
- Bildschirm/Monitor: Größe, Auflösung, Blendfreiheit, Höhen- und Neigungsverstellbarkeit
- Computer oder Laptop
- Tastatur und Maus: Ergonomische Form, flexible Positionierung
- Headset oder Lautsprecher (bei Kommunikationsarbeitsplätzen)
- Dockingstationen, externe Festplatten, weitere Peripheriegeräte
- Möblierung:
- Schreibtisch: Ausreichend groß, idealerweise höhenverstellbar (Steh-Sitz-Schreibtisch)
- Bürostuhl: Ergonomisch, individuell einstellbar
- Fußstütze, Monitorhalterung, Dokumentenhalter zur Unterstützung der Körperhaltung
- Beleuchtung:
- Blendfreie, individuell einstellbare Arbeitsplatzleuchte
- Nutzung von Tageslicht, Vermeidung von Reflexionen und Schatten
- Kabelmanagement:
- Geordnete und sichere Führung von Strom- und Datenkabeln
- Raumklima:
- Angemessene Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung
Ergonomische Aspekte:
- Bildschirmhöhe: Oberkante des Monitors etwa auf Augenhöhe
- Bildschirmabstand: 50–70 cm zur Augenentlastung
- Sitzhaltung: Aufrechter Sitz, Rückenlehne unterstützt die Wirbelsäule
- Wechsel zwischen Sitz- und Stehposition
- Regelmäßige Pausen und Blickwechsel zur Entlastung der Augen
- Anordnung von Tastatur und Maus in einer Linie mit dem Monitor
Gesetzliche Vorgaben und Standards:
- Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV) in Deutschland
- DIN EN ISO 9241: Ergonomische Anforderungen für Bildschirmarbeitsplätze
- Empfehlungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Relevanz im Arbeitsalltag:
Ein gut gestalteter Bildschirmarbeitsplatz ist entscheidend für die Gesundheit, Produktivität und Zufriedenheit der Beschäftigten. Er reduziert das Risiko von arbeitsbedingten Beschwerden und fördert effizientes, konzentriertes Arbeiten. Im Zuge der Digitalisierung und des Homeoffice-Trends gewinnt die ergonomische und technische Optimierung von Bildschirmarbeitsplätzen zunehmend an Bedeutung.
Synonyme:
- Computerarbeitsplatz
- PC-Arbeitsplatz
- Monitorarbeitsplatz
- Büroarbeitsplatz (im weiteren Sinne)
Siehe auch:
- Ergonomie
- Arbeitsplatzgestaltung
- Stehschreibtisch
- Bürostuhl
- Büroausstattung
Literaturhinweise:
- „Ergonomische Bildschirmarbeitsplätze – Leitfaden für Unternehmen“, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2022
- „Bildschirmarbeit gesund gestalten“, Fachmagazin für Büroeinrichtung, Ausgabe 2023
Weblinks:
« Alle Begriffe im Unternehmenslexikon anzeigen