Ergonomische Arbeitsplätze

Definition:
Ergonomische Arbeitsplätze sind Arbeitsumgebungen, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen der Ergonomie gestaltet wurden, um die Gesundheit, Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten zu fördern. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen optimal an die physischen und psychischen Bedürfnisse der Menschen anzupassen und Belastungen sowie Unfallrisiken zu minimieren.

Funktion und Bedeutung:
Ein ergonomischer Arbeitsplatz trägt maßgeblich dazu bei, arbeitsbedingte Beschwerden wie Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen, Sehstörungen, Verspannungen oder Ermüdungserscheinungen zu verhindern. Durch die Berücksichtigung individueller Anforderungen und die flexible Anpassbarkeit der Arbeitsplatzkomponenten wird das Wohlbefinden gesteigert, die Produktivität erhöht und die Motivation der Mitarbeiter gefördert. Ergonomische Arbeitsplätze sind zudem ein wichtiger Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements und unterstützen die Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften.

Gestaltung und Komponenten:
Die ergonomische Gestaltung eines Arbeitsplatzes umfasst verschiedene Aspekte und Komponenten, die auf die jeweiligen Tätigkeiten und Nutzer abgestimmt werden:

  • Möblierung:
  • Höhenverstellbare Schreibtische (z. B. Steh-Sitz-Schreibtische)
  • Ergonomische Bürostühle mit individuellen Einstellmöglichkeiten
  • Fußstützen, Sitzkissen und Stehmatten zur Unterstützung der Körperhaltung
  • Arbeitsmittel:
  • Monitorhalterungen zur optimalen Ausrichtung des Bildschirms
  • Ergonomische Tastaturen und Mäuse
  • Dokumentenhalter zur Verringerung von Kopfbewegungen
  • Telefonhalterungen und Headsets
  • Beleuchtung:
  • Blendfreie, individuell einstellbare Arbeitsplatzleuchten
  • Nutzung von Tageslicht und dynamischer Lichtsteuerung
  • Vermeidung von Reflexionen und Schattenbildung
  • Arbeitsorganisation:
  • Wechsel zwischen sitzender und stehender Tätigkeit
  • Einplanung von Pausen und Bewegungsphasen
  • Optimale Platzierung und Erreichbarkeit von Arbeitsmitteln
  • Raumklima:
  • Angemessene Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung
  • Einsatz von Pflanzen und Akustik-Elementen zur Verbesserung des Wohlbefindens

Ergonomische Prinzipien:

  • Individuelle Anpassung der Arbeitsplatzkomponenten an Körpergröße und Arbeitsaufgabe
  • Förderung von Bewegungsfreiheit und Positionswechseln
  • Unterstützung der natürlichen Körperhaltung und Wirbelsäule
  • Reduzierung von einseitigen Belastungen und Zwangshaltungen
  • Integration von ergonomischen Hilfsmitteln und technischen Lösungen

Typen und Anwendungsbereiche:

  • Büroarbeitsplätze: Bildschirmarbeitsplätze, Homeoffice, Open-Space-Büros
  • Produktionsarbeitsplätze: Maschinenbedienung, Montage, Fertigung
  • Spezialarbeitsplätze: Leitstellen, Labore, medizinische Arbeitsplätze
  • Mobile Arbeitsplätze: Außendienst, mobile Geräte und flexible Arbeitsorte

Relevanz im Arbeitsalltag:
Ergonomische Arbeitsplätze sind ein entscheidender Faktor für die Prävention von arbeitsbedingten Erkrankungen und die Förderung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Sie unterstützen Unternehmen dabei, die gesetzlichen Vorgaben zum Arbeitsschutz zu erfüllen und die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Für Beschäftigte bedeuten ergonomische Arbeitsplätze mehr Komfort, weniger Beschwerden und eine bessere Work-Life-Balance.

Synonyme:

  • Ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz
  • Gesundheitsfördernder Arbeitsplatz
  • Arbeitsplatzergonomie

Siehe auch:

Literaturhinweise:

  • „Ergonomische Arbeitsplätze – Leitfaden für Unternehmen“, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2022
  • „Gesund und produktiv arbeiten: Ergonomie im Büro“, Fachmagazin für Büroeinrichtung, Ausgabe 2023

Weblinks:

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